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The XCerts: Scatterbrain (Review)
Artist: | The XCerts |
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Album: | Scatterbrain |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Indie |
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Label: | Xtra Mile Recordings | |
Spieldauer: | 52:45 | |
Erschienen: | 18.11.2011 | |
Website: | [Link] |
Das Zweitwerk der britischen THE XCERTS atmet den Geist wahrhaft alternativer Musik, wie sie Ende der Achtziger noch tatsäclich und nicht nur als Pose gemacht wurde. Mögen sie es selbst als "distorted pop" bezeichnen, besteht "Scatterbrain" jedoch mitnichten aus direkt zugänglichen Hits wie vom Fließband.
Der Titelsong etwa braucht eine Weile, bis er sich dem Hörer in seiner Schönheit - dem erhebenden Refrain - gänzlich offenbart, wohingegen "Distant Memories" und "Gum" eine versonnenere und kratzige Variante des amerikanischen College Rock darstellen. "Slackerpop" klingt, wie der Titel vermuten lässt, kommt zwischendurch aber aus den Puschen und rüpelt sich herzlich in die Powerpop-Chefetage, auch wenn man glaubt, THE XCERTS stolperten absichtlich über ihre eigenen Schnürsenkel, da sie sich strikt weigern, den kleinsten gemeinsamen Nenner mit einer mutmaßlichen Klientel zu finden, die ihnen üppige Bankkonten bescheren könnte. Ernsthaftes Künstlerbewusstsein nennt man dies wohl …
"I Scare Easy" passte mit einer anderen Gesangsstimme auch zu den späten NIRVANA. "Young (Belane)" ist wie "Gum" noch einmal in der vier Tracks umfassenden Bonussektion von "Scatterbrain" vertreten und schreit ebenso danach, als Single ausgekoppelt zu werden, mutet aber im farbenfrohen Kontext vergleichsweise blass, weil mit am offensichtlichsten unter allen Liedern an. Das flächige "He Sinks. He Sleeps" ist danach beinahe schon Artpop, und "Carnival Time" ein minimalistischer Spannungstreiber, bei dem man sich die Tränen vom Wind trocknen lassen kann, was auch für "Hurt With Me" gilt. Nur "Lament" - der Titel sagt es - ist noch trauriger und instrumental nahe am Rauchschwaden verbreitenden Post Rock.
Die erwähnten Zubrote - neben den Alternativversionen der Hits gibt es mit "Let's Run" einen unauffälligen Tanzflächenfeger mit kräftigen Gitarren, der wavigem Punk ebenso nahesteht wie "Tear Me Down", eine Einladung zum Glücklichsein - muss man nicht als solche verstehen; vielmehr wirken sie vollkommen in den von Mike Sapone (PUBLIC ENEMY und mehr) ruppig produzierten Songreigen integriert, und THE XCERTS als Band wie ein wunderbarer Anachronismus.
FAZIT: "Scatterbrain" begeistert Fans von Alternative aus Zeiten, da dieses Etikett nicht bloß Makulatur gewesen ist. Zwischen heutigem Indie einer- und der gefühligeren Seite von Seattle (SUNNY DAY REAL ESTATE etwa) anderseits nisten sich THE XCERTS mit Wohlfühlgarantie ein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tar
- Scatterbrain
- Distant Memories
- Gum
- Slackerpop
- I Scare Easy
- Young (Belane)
- He Sinks. He Sleeps
- Carnival Time
- Hurt With Me
- Lament
- Let's Run
- Tear Me Down
- Gum (Alternative Version)
- Young (Belane) (Alternative Version)
- Bass - Jordan Smith
- Gesang - Murray Macleod
- Gitarre - Murray Macleod
- Schlagzeug - Tom Heron
- Scatterbrain (2011) - 10/15 Punkten
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